Old Father Christmas

Der alte Weihnachtsmann

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Der Brauch der Christbäume kam aus Deutschland.

Ich kann mich noch erinnern, als sie zum erstem Mal in England eingeführt wurden, und welch wunderbare Dinge wir ihnen nachsagten.

Mittlerweile hat jede Dorfschule ihren Baum und die Gelehrten diskutieren öffentlich, ob die Geschenke im Vergleich zu den anderen Bäumen der vergangenen Jahre 'gut' oder „schlecht“ waren.

Der erste, den ich jemals sah, kam, so glaube ich, vom guten Weihnachtsmann selbst; aber die kleinen Jungen sind mittlerweile zu weise, um sich auf ihr eigenes Vergnügen einzulassen.

Sie sind nicht aufgeregt wegen der geheimen und rätselhaften Vorbereitungen hinten im Wohnzimmer;

sie gestehen sich die Spannung kaum ein - die ich an diesem Tag fühle - wenn sich die Flügeltüre öffnet und Mama im Glanz der Wachskerzen wie eine Schicksalsgöttin mit ihrer Schere jedem gab, was für ihn bestimmt war.

Nun, junge Leute, als ich acht Jahre alt war, hatte ich noch keinen Christbaum gesehen, und das erste Bild, das ich jemals gesehen habe, war das Bild des Baumes im Bilderbuch meiner Taufpatin, der vom alten Weihnachtsmann gehalten wurde.

„Was sind das für Dinge am Baum?“, fragte ich.

„Kerzen“, sagte mein Vater.

„Nein, Vater, nicht die Kerzen; die anderen Dinge?“

„Das sind Spielsachen, mein Sohn.“

„Werden sie jemals abgenommen?“

„Ja, sie werden abgenommen und den Kindern gegeben, die rund um den Baum stehen.“

Patty und ich nahmen einander bei den Händen und murmelten gleichzeitig: „Wie nett vom alten Weihnachtsmann!“

Bald darauf fragte ich: „Wie alt ist der Weihnachtsmann?“

Mein Vater lachte und sagte: “Eintausendachthundertdreißig Jahre, Kind“, was damals das Jahr unseres Herren war und demnach eintausendachtundertdreißig Jahre nach dem ersten großen Weihnachtstag.

„Er sieht sehr alt aus“, flüsterte Patty.

Und ich, der ich für mein Alter, wie Kitty es nannte, „Bibel-gelehrt“ war, sagte nachdenklich und etwas irritiert: „Dann ist er älter als Methusalem.“

Aber mein Vater hatte den Raum verlassen und hörte mein Problem nicht.

November und Dezember vergingen und das Bilderbuch behielt seinen Reiz für Patty und mich; und wir dachten weiter über den alten Weihnachtsmann nach und liebten ihn, wie Kinder einen Fantasiefreund lieben und wahrnehmen können.

Denjenigen, die sich an die Fantasien ihrer Kindheit erinnern können, muss ich nichts weiter erzählen.

Die Weihnachtswoche kam, der Weihnachtsabend kam.

Mein Vater und meine Mutter waren geheimnisvoll und unerklärlich beschäftigt im Wohnzimmer (wir hatten nur ein Wohnzimmer) und Patty und ich durften nicht hineingehen.

Wir gingen in die Küche, aber selbst dort hatten wir keine Ruhe.

Kitty war „überall“, wie sie sagte, und Kuchen, Minztorten und Pudding waren ebendort.

Wie sie zu Recht feststellte, „gab es keinen Platz hier für Kinder und Bücher, um mit ihren Zehen am Feuer zu sitzen, wenn ein Körper ständig am Ofen sein will. Die Katze ist schlimm genug“, fügte sie hinzu.

Was Mietzchen angeht, die es stur verweigerte, einem Hinweis nachzugehen, der sie in den Weihnachtsfrost führte,

sie kehrte wieder und wieder auf leisen Sohlen zurück und mit einer Dummheit, die sie, so denke ich, zum warmen Ofen zog, nur um wiederholte Male wie ein Fußball vor Kittys hastige Pantoffel zu fliegen.

Wir hatten mehr Verstand, oder weniger Mut. Wir folgten Kittys Geheiß und gingen zur Hintertür.

Patty und ich waren abgehärtete Kinder und daran gewohnt, bei jedem Wetter hinauszulaufen, ohne viel weitere Kleidung.

Wir warfen Kittys Schal um unsere beiden Köpfe und gingen hinaus.

Ich hoffte eigentlich, Dick zu treffen, weil Ferienzeit war; aber Dick kam nicht vorbei.

Er war damit beschäftigt, seinem Vater dabei zu helfen, Löcher in die geschnitzten Bänke der Kirche zu bohren, in denen für den kommenden Tag Mistelzweige gesteckt würden - das war in meinen jungen Jahren die Auffassung von Kirchendekoration.

Ihr habt eure Eltern diesbezüglich übertroffen, junge Leute, und ich bin aufrichtig genug, das zuzugeben.

Die roten und grünen Zweige waren allerdings besser als nichts und gaben einem, ebenso wie deine hübschen Kränze und frommen Gegenstände, das Gefühl, als würde das alte schwarze Holz zu Leben erwachen

und nur für die weihnachtliche Freude wieder Blätter treiben; und wenn man vorsichtig kniete, zerkratzten sie einem nicht die Nase.

Nun, Dick war beschäftigt, und nicht zu sehen.

Wir liefen über den kleinen Hof und sahen über die Mauer am Ende, ob wir etwas oder jemanden erblicken konnten.

Von dort aus gab es schönes Wiesenfeld, das sich hübsch auf einen kleinen Hügel in etwa einer Dreiviertel Meile Entfernung neigte;

bei diesem verfingen sich einige feine Luftzüge von den Mooren dahinter, und er gilt als Heilort für Keuchhusten oder blauen Husten, wie man ihn umgangssprachlich nannte.

Ich kann mich gut erinnern, dass mich Kitty mich bis zum höchsten Punkt gezerrt und Patty dabei getragen hatte, als wir uns von der Rüge erholten.

Es war der einzige ‚Tapetenwechsel‘, den wir uns leisten konnten, und ich wage zu sagen, dass er genau so gut war, als wären wir zu nassen Herbergen am Meer gereist.

Dieser Hügel war mit Schnee bedeckt und hob sich vom grauen Himmel ab. Die weißen Felder sahen im Nebel breit und düster aus.

Die einzigen bunten Flecken, die man sehen konnte, waren die Beeren der Stechpalme am kleinen Weg - der am Ende unseres Hinterhofes vorbei zum Saal führte - sowie das dicke Rotkehlchen, das mich anstarrte.

Ich sah das Rotkehlchen an, als Patty, die aus ihrer Ecke von Kittys Schal hervor spähte, einen großen Satz machte, der den Schal von unseren Köpfen zog, und schrie: „Sieh nur!“

Ich schaute. Ein alter Mann kam dem Weg entlang.

Sein Haar und sein Bart waren weiß wie Baumwolle.

Sein Gesicht sah aus wie die Sorte Apfel, die sich auch im Winter hält; sein Mantel war alt und braun.

Stellenweise fiel Schnee um ihn und er trug einen kleinen Tannenbaum.

Wir waren beide derselben Überzeugung. Gleichzeitig riefen wir aus: „ES IST DER ALTE WEIHNACHTSMANN!“

Ich weiß mittlerweile, dass es nur ein alter Mann aus dem Ort war, mit dem wir nicht bekannt waren, und dass er den kleinen Tannenbaum zum Saal brachte, um daraus einen Christbaum zu machen.

Er war ein alter Mann mit gutem Sinn für Humor, und ziemlich schwerhörig, was er durch ein Lächeln und heftiges Nicken wieder gutmachte, und indem er immer wieder sagte: ‚Ja, ja, aber sicher!‘

Als er an uns vorbeiging und unseren ernsten Blick begegnete, lächelte er und nickte so ehrlich, dass ich es wagte, zu rufen: „Guten Abend, Weihnachtsmann!“

„Gleichfalls“, sagte er, mit hoher Stimme.

„Also sind Sie WIRKLICH der Weihnachtsmann?“, sagte Patty.

„Und ein frohes neues Jahr“, war die Antwort des Weihnachtsmannes, die mich etwas verstimmte.

Aber er lächelte auf so befriedigende Art, dass Patty fortfuhr: „Sie sind sehr alt, nicht wahr?“

„Das bin ich, Fräulein, das bin ich“, sagte der Weihnachtsmann und nickte.

„Vater sagt, du bist achzehnhundertdreißig Jahre alt“, murmelte ich.

„Ja, ja, aber sicher“, sagte der Weihnachtsmann, „ich bin sehr alt.“

SEHR, sehr alt, dachte ich und fügte hinzu: „Sie sind beinahe doppelt so alt wie Methusalem, wissen Sie.“ Ich dachte, dass ihn das getroffen haben könnte.

„Ja, ja“, sagte der Weihnachtsmann; aber er schien sich dabei nichts zu denken.

Nach einer Pause hielt er den Baum hoch und rief: „Weißt du, was das ist, kleines Fräulein?“

„Ein Christbaum“, sagte Patty.

Und der alte Mann lächelte und nickte.

Ich lehnte mich über die Mauer und rief: „Aber da sind keine Kerzen.“

„Bald“, sagte der Weihnachtsmann und nickte wie zuvor. „Wenn es dunkel ist, werden sie alle angezündet. Das wird sehr schön!“

„Es wird auch Spielsachen geben, nicht wahr?“, sagte Patty.

Der Weihnachtsmann nickte mit dem Kopf. „Und Süßigkeiten“, fügte er vielsagend hinzu.

Ich konnte spüren, wie Patty zitterte und mein eigenes Herz schlug schneller.

Der Gedanke, der uns beide beschäftigte, war folgender: „Bringt der Weihnachtsmann den Baum zu uns?“

Aber große Angst und auch etwas Bescheidenheit hielten uns davon ab, dies geradeaus zu fragen.

Erst, als der alte Mann den Baum auf die Schultern nahm und sich bereitmachte, weiterzugehen, fragte ich verzweifelt: „Oh, Sie gehen?“

„Ich komme bald wieder“, sagte er.

„Wie bald?“ rief Patty.

„Um etwa vier Uhr“, sagte der alte Mann lächelnd. „Ich gehe nur nach drüben.“

„Nach drüben“, das verwunderte uns.

Der Weihnachtsmann hatte gedeutet, aber so ungenau, dass er in den Himmel oder zu den Feldern und zu dem kleinen Wald am Ende der Gründe des Gutsherren gedeutet haben könnte.

Ich dachte letzteres und brachte Patty auf die Idee, dass er vielleicht ein unterirdisches Versteck hatte, wie Aladdins Höhle, wo er die Kerzen und all die schönen Dinge für den Baum aufbewahrte.

Diese Idee gefiel uns beiden und wir erfreuten uns daran, uns auszumalen, was der Weihnachtsmann für uns auswählen würde, aus seinen Lagern in dem wundersamen Loch, wo er seine Christbäume schmückte.

„Patty, ich frage mich“, sagte ich „wieso es im Buch kein Bild vom Hund des Weihnachtsmannes gibt.“

Zumal um die Füße des alten Mannes am Weg ein kleiner braun-weißer Spaniel schlich, der im Schnee sehr schmutzig aussah.

„Vielleicht ist es ein neuer Hund, auf den er in seiner Höhle aufpassen muss“, sagte Patty.

Als wir hineingingen, betrachteten wir das Bild erneut im dämmrigen Licht des Gangfensters, aber da war kein Hund.

In diesem Moment ging mein Vater vorbei und streichelte meinen Kopf.

„Vater“, sagte ich, „ich weiß es nicht sicher, aber ich denke, dass der alte Weihnachtsmann uns heute Abend einen Christbaum bringen wird.“

„Wer hat euch das erzählt?“, sagte mein Vater.

Aber er ging weiter, bevor ich ihm erklären konnte, dass wir den Weihnachtsmann selbst getroffen haben,

und dass wir sein Wort hatten, dass er um vier Uhr zurückkommen würde und dass die Kerzen auf seinem Baum erleuchtet sein würden, sobald es dunkel war.

Wir trieben uns vor den Zimmern herum, bis es vier Uhr war.

Wir saßen auf den Stiegen und betrachteten die große Uhr, die ich gerade zu lesen lernte; und Patty wurde schwindelig vom ständigen Hochblicken und Zählen der vier Schläge, auf die sich der Stundenzeiger langsam zu bewegte.

Wir steckten unsere Nasen immer wieder in die Küche, um am Gebäck zu riechen und uns aufzuwärmen, und bald wiederum hingen wir bei der Wohnzimmertür, und wurden zu unrecht beschuldigt, wir würden versuchen, hineinzuspähen.

Was interessierte es uns, was unsere Mutter im Wohnzimmer tat? - Wir, die wir den alten Weihnachtsmann persönlich gesehen haben und darauf warten, dass er jeden Moment zurückkehrt!

Schließlich schlug die Kirchenuhr. Der Klang dröhnte schwer durch den Frost und Patty dachte, es wären vier Schläge gewesen.

Danach, nach dem nötigen Drosseln und Surren, schlug unsere eigene Uhr und wir zählten die Schläge recht eindeutig - eins! zwei! drei! vier!

Dann holten wir wieder Kittys Schal und stahlen uns hinaus in den Hinterhof. Wir liefen zu unserer alten Stelle und spähten, konnten aber nichts sehen.

„Wir klettern besser auf die Mauer“; sagte ich; und mit einigen Schwierigkeiten und unter Schmerzen vom Reiben ihrer nackten Knie gegen den kalten Stein und vom Schnee in ihren Ärmeln, schaffte es Patty auf die Krönung der kleinen Mauer.

Ich folgte ihr gerade mit Mühe, als ich plötzlich etwas warmes und kaltes an meinen nackten Waden spürte und ich vor Angst aufschrie.

Ich ‚lief‘ nach unten und schürfte meine Knie, meine Ellbogen und mein Kinn auf; und der Schnee, der nicht in Pattys Ärmeln gelandet war, fiel in meinen Nacken.

Dann fand ich heraus, dass das kalte Ding die Nase eines Hundes und das warme Ding seine Zunge war; und Patty rief von ihrem Beobachtungsposten: „Es ist der Hund des Weihnachtsmannes und er leckt an deinen Beinen.“

Es war wirklich der schmutzige, kleine, braun-weiße Spaniel und er hörte nicht auf, mich abzulecken und an mir hochzuspringen,

und er machte dabei seltsame kleine Geräusche, die bestimmt etwas bedeutet hätten, wenn jemand seine Sprache verstanden hätte. Ich war in diesem Moment eher beunruhigt.

Meine Beine taten weh, ich hatte etwas Angst vor dem Hund und Patty hatte große Angst, weil sie ohne mich auf der Mauer saß.

„Du wirst nicht herunterfallen“, sagte ich zu ihr.

„Geh hinunter, ja?“, sagte ich zum Hund.

„Humpty Dumpty ist von einer Mauer gefallen“, sagte Patty.

„Wau! Wuff!“, sagte der Hund.

Ich zog Patty hinunter und der Hund versuchte, mich herunterzuzerren; aber als meine kleine Schwester auf ihren Füßen war, richtete er seine Aufmerksamkeit zu meiner Erleichterung auf sie.

Als er auf sie gesprungen war und sie einige Male abgeleckt hatte, drehte er sich um und lief davon.

„Er ist weg“, sagte ich; „Ich bin so froh.“

Aber als ich noch sprach, kam er zurück und hockte sich zu Pattys Füßen, während er sie mit seinen Augen anstarrte, die dieselbe Farbe hatten wie seine Ohren.

Nun, Patty war sehr tierlieb, und als sie der Hund anblickte, sah sie ihn an und sagte dann zu mir: „Er will, dass wir mit ihm gehen.“

Daraufhin sprang der Spaniel davon (als ob er unsere Sprache verstand, obwohl wir seine nicht kannten) und lief so schnell er konnte; und Patty und ich liefen ihm nach, wobei mir eine wage Hoffnung durch den Kopf ging -

"Vielleicht hat ihn der Weihnachtsmann zu uns geschickt."

Diese Idee wurde dadurch bestärkt, dass er uns den Weg hinauf führte.

Nur ein kurzes Stück; dann blieb er bei etwas stehen, das im Graben lag. Und wieder riefen wir gleichzeitig: „Es ist der alte Weihnachtsmann!“

Auf dem Rückweg vom Saal war der alte Mann auf einem Stück Eis ausgerutscht und lag benommen im Schnee.

Patty begann zu weinen. „Ich glaube, er ist tot!“, schluchzte sie.

„Er ist so alt, es wundert mich nicht“, murmelte ich; „aber vielleicht ist er nicht tot. Ich hole Vater.“

Mein Vater und Kitty waren schnell da. Kitty war stark wie ein Mann und sie trugen den Weihnachtsmann in ihrer Mitte in die Küche. Dort erholte er sich schnell.

Ich muss es Kitty zugute halten, dass sie kein Wort der Beschwerde darüber äusserte, dass wir sie von ihrer Arbeit abgehalten hatten; und dass sie den Stuhl des alten Mannes mit eigenen Händen nahe zum Ofen zog.

Sie war vom Verhalten seines Hundes so bewegt, dass sie ihn sogar zur Feuerstelle ließ;

wo sich Mietzchen, die scharfsinnig genug war, die Lage zu erkennen, mit dem Rücken so nahe an jenen des Spaniels legte, dass Kitty nicht einen der beiden vertreiben konnte, ohne beide zu treten.

Wir waren traurig und besorgt wegen des Baumes; andernfalls hätten wir uns nichts Besseres vorstellen können, als an Kittys rundem Tisch zu sitzen und mit dem Weihnachtsmann Tee zu trinken.

Unsere übliche Kost von dickem Brot und Sirup wurde heute Nacht gegen eine köstliche Auswahl an Kuchen getauscht, die uns unbeschadet als ‚Kostproben‘ überstanden hatten -

das waren kleine Reste von Teig oder Butterkeksen, die zum Testen in den Ofen gegeben wurden, und gewisse Kuchen, die beim Backen zerbrochen oder angebrannt sind.

Nun, da sassen wir, und verhalfen dem alten Weihnachtsmann zu Tee und Kuchen, und fragten uns in unseren Herzen, was wohl aus dem Baum geworden war.

Patty und ich hatten Scheu, den alten Weihnachtsmann nach dem Baum zu fragen.

Erst nach der dritten Runde Tee, mit passenden Kostproben, sagte Patty sehr vorsichtig: „Es ist nun schon recht dunkel.“ Und dann seufzte sie tief.

Brennende Spannung überkam mich.

Ich lehnte mich zum Weihnachtsmann und rief - ich hatte herausgefunden, dass es notwendig war, laut zu sprechen - „Ich denke, die Kerzen sind jetzt auf dem Baum?“

„Sie werden gerade angebracht“, sagte der Weihnachtsmann.

„Und auch die Geschenke?“, sagte Patty.

„Ja, ja, gewiss“, sagte der Weihnachtsmann und er lächelte herrlich.

Ich dachte darüber nach, welche Fragen ich noch zu stellen wagen konnte, als er seine Tasse zu Patty schob und sagte: „Da du so drängst, Fräulein, nehme ich noch eine Portion.“

Und Kitty fegte uns vom Ofen und rief: „Fühlen Sie sich wie zu Hause, mein Herr; es gibt noch mehr davon. Hilf mir, Fräulein Patty, und gib mir das Gebäck.“

Also mussten wir uns den Pflichten bei Tisch unterwerfen; und Patty, die mit einer Hand den Deckel hielt und mit der anderen einschenkte, erfüllte die Wünsche des Weihnachtsmannes schweren Herzens.

Zumindest war er zufrieden. Ich sprach das Tischgebet, während dessen er aufstand und auch für einige Zeit danach tatsächlich mit geschlossenen Augen stehen blieb - ich glaube, unter dem Eindruck dessen, was ich gesagt habe.

Er hatte gerade leidenschaftlich „Amen“ gesagt und sich wieder gesetzt, als mein Vater seinen Kopf in die Küche steckte und eine bemerkenswerte Aussage machte: „Der alte Weihnachtsmann hat einen Baum für die jungen Leute geschickt.“

Patty und ich stießen einen Freudenschrei aus und wir tanzten sofort rund um den alten Mann und sagten: „Wie schön; Oh wie nett von Ihnen“, was ihn wohl verwirrt haben musste, aber er lachte nur und nickte.

„Kommt mit“, sagte mein Vater. „Kommt, Kinder. Komm, Reuben. Komm, Kitty.“

Und er ging ins Wohnzimmer und wir folgten ihm.

Das Bild meiner Taufpatin vom Christbaum war sehr schön; und die Flammen der Kerzen sahen so natürlich aus in rot und gelb, dass ich mich immer wunderte, dass sie bei Nacht nicht leuchteten.

Aber das Bild war gar nichts im Vergleich zur Wirklichkeit.

Wir waren beinahe im Dunkeln gesessen, da, wie Kitty sagte, „der Schein des Feuers ausreichend für Mahlzeiten war.“

Und als die Wohnzimmertür geöffnet wurde und wir den Baum zu sehen bekamen, mit leuchtenden Wachskerzen an allen Ästen,

war der Lichtschein umwerfend und warf einen solchen Glanz auf die kleinen Geschenke und die Taschen aus buntem Stoff, gefüllt mit sauren Drops, rosaroten Drops und Bonbons, den ich niemals vergessen werde.

Wir alle bekamen etwas; und Patty und ich glaubten auf jeden Fall, dass diese Dinge aus den Lagern des alten Weihnachtsmannes kamen.

Wir ließen uns davon auch nicht dadurch abbringen, dass er dankbar ein Bündel alter Kleidung annahm, die eilig zusammengebunden wurden, um sein Geschenk zu bilden.

Wir waren alle sehr glücklich; auch Kitty, denke ich, obwohl sie ihre Ärmel aufgekrempelt ließ und sich scheinbar nur widerwillig freute (ein schwacher Punkt bei lebhaften Persönlichkeiten).

Sie ging zurück zu ihrem Ofen, noch bevor die Lichter ausgegangen waren und der Engel von der Spitze des Baumes genommen wurde.

Sie schloss ihr Geschenk (eine kleine Arbeitsschachtel) sofort weg. Sie zeigte es uns danach oft, aber es wurde immer im selben Stück Geschenkpapier aufbewahrt, bis sie starb.

Unsere Geschenke hielten bestimmt nicht so lange!

Der alte Mann starb etwa eine Woche danach, also machten wir keine nähere Bekanntschaft mit ihm.

Als er begraben wurde, kam sein kleiner Hund zu uns. Ich denke, er erinnerte sich an die Gastfreundschaft, die er erfahren hatte.

Patty adoptierte ihn und er war sehr treu. Mietzchen sah ihn immer wohlwollend an.

Während unserer Wanderungen im folgenden Sommer hoffte ich, dass er uns schließlich zu der Höhle führen würde, wo die Christbäume geschmückt werden. Aber er tat es nie.

Unsere Eltern sprachen von seinem letzten Herrchen oft als „alter Reuben“, aber Kinder lassen sich nicht leicht über ihre liebste Fantasie aufklären,

und in Pattys und meinen Gedanken blieb der alte Mann lange und dankbar als alter Weihnachtsmann in Erinnerung.